Shakespeares
Macbeth:
„Leben … ist nichts mehr als eine Fabel, erzählt von einem
Idioten, voll mit Schall und Wahn, die nichts bedeutet.“
Manchmal gibt es so
seltsame Tage im Leben eines Menschen, da ist man von Idioten
umzingelt und man fragt sich möchte man dazu gehören? Im gleichen
Moment denkt man auch, das mit einem doch was nicht stimmen kann,
das man alle anderen als gleich idiotisch empfindet und sich selbst
als den größten „Erklärbär“ den die Welt je gesehen hat. Du
bist hier der einzige Idiot, denk doch mal praktisch.
Und wenn dieser
Begriff durch deinen Schädel rast, spätestens dann möchte man sich
wieder in einen Embryo verwandeln und zurück an diesen warmen
kuscheligen Ort. Pragmatismus, ein Verbrechen an sich selbst. Eine Vergewaltigung des Individualismus. Ja und
nun wird die überwiegende Mehrheit aufheulen und einen Orkan an
Stimmen prasseln auf dich nieder, du bist ein Idiot. Auch ein
Beteuern, nach dem Anfang, das man doch keine Stimmen in seinem Kopf
hört hilft hier nicht weiter. Aber was war passiert?
Freunde
Ein guter Freund kam
auf einen Kaffee vorbei. Das Gespräch drehte sich seit Tagen um
einige verstorbene Menschen die man eigentlich alle nicht kannte. So
genannte Promis, Stars und das dieses Jahr außergewöhnlich viele
dieser bedeutenden Menschen gegangen sind. Bei Stars hat jeder in
seinem Leben seinen eigenen Favoriten. Meist verknüpft mit irgend
einem wichtigen Ereignis in deinem eigenen Leben. Bei mir war es
eine Episode wo es um meinen Vater, Muhammad Ali und meine Träume
ging. Diese Episode halte ich für wichtig, weil diese Träume hab
ich später immer wieder regelrecht gebraucht u. benutzt um nicht
endgültig zu scheitern. Das ist aber eine andere Geschichte und wird
eventuell später mal erzählt. Nun aber zur Episode.
Ali
Mein Vater hat mich
am 30.10.1974 um 4:00 morgens geweckt. Nachdem ich ein wenig wacher
wurde, erklärte er mir was ich jetzt sehe ist ein von Gott berührter
schwarzer Mann. Dann sah ich acht Runden Schwergewichtsboxen, eher
langweilig weil der eine lehnte zu 90% der Zeit in den Seilen, der
andere klopfte ihn windelweich. Kurz vor Ende der achten Runde
geschah es, irgendwie konnte dieser Gott berührte schwarze Mann sich
kurz befreien von den Seilen und legte seine verbliebene Kraft in
seine rechte Faust und man sah Georg Foreman zu Boden gehen. Mein
Vater sprang in seinem Wohnzimmersessel herum und führte einen
Veitstanz auf, ich lernte was Träumen ist. Ich liebe meinen Vater!
Er war mein Ali!
Elie
In dem Kaffeehaus wo
wir uns gegenüber saßen hatte mein Freund eine andere
Persönlichkeit, die ihm scheinbar wichtig war, Elie Wiesel. Also fragte ich
sehr umständlich, weil man möchte ja niemanden verletzen, warum ist dir
Elie Wiesel so wichtig? Da wäre natürlich die unbestreitbar
wichtige Tatsache, das Elie eine Vorbildfunktion ausgeübt hat sein
Leben lang. Der Kampf gegen Gewalt, Unterdrückung, Rassismus ist ein
immer aktuelles Thema. Das sich klar machen, wann auf dieser Welt ein
Unrecht passiert, sollte immer da sein. So weit stimmten wir noch
überein. Aber es wurde sehr schnell ungemütlich.
Meinem Freund war
nicht klar, das ich meine Träume für so wichtig erachte, das selbst
Ali vs. Wiesel für mich immer einen nur einen Sieger ergeben kann.
Was natürlich so nicht stimmen kann. Wiesel war bedeutender für
alle Menschen auf dieser Erde. Denk doch mal pragmatisch.
Helden
Nein, das möchte
ich gar nicht, Freund! Wiesel war mir selbst so wichtig, das ich
zunächst entfernt an einen Kleinflugzeugabsturz in Gabun dachte.
Schäme dich. Wieso? Die ganzen Tatsachen die man mit Elie verknüpft,
waren bei mir schon immer da. Ich hasse Gewalt, ich hasse Rassismus,
ich verabscheue Krieg. Und ich träume schon länger von einer
endlich friedlichen Welt. Nun wo durch ich das Träumen erlernte, hab
ich ja schon beschrieben und in so weit bleibt Ali für mich
wichtiger und diskreditiert keineswegs Wiesel. Kopfschüttelnd, an
den Pragmatismus mich erinnernd verließ mein Freund das Kaffeehaus.
Die Frage wieso Wiesel so bedeutend für meinen Freund ist, blieb
unbeantwortet und ich schätze er hat sie sich nicht mal getraut zu
stellen. Ja natürlich war dieser Satz manipulativ, ich möchte
meinen Freund schließlich behalten.
Gruß Stephan
Kommentare
Kommentar veröffentlichen