Broilers - (sic!)
Lieber einen
Broiler als einen Adler durch unsere Städte tragen.
Voll auf die
Eingeweide der sogenannten (Neu-)Nationalen. Und ja, ich gebe es zu,
ich finde es richtig so. Es muss um 82/83 gewesen sein, als die
großen Demowellen gegen den Nato Doppelbeschluss über unser Land
schwappten. Die gesamten 80iger Jahre gab es Ostermärsche und
Friedensdemos. Und die relevanten Pop/Rock Künstler waren mitten
drin.
Mitten drin waren
Westernhagen mit Freiheit, Grönemeyer mit seinem Sprünge-Album und
Kinder an die Macht, die Toten Hosen mit Hier kommt Alex und 1992 mit
Sascha….ein aufrechter Deutscher und Lindenberg war mit Wozu sind
Kriege da? so und so der Erste der sich politisch klar positionierte.
Die deutsche Popmusik war nicht nur durch die großen vier oder fünf
breit aufgestellt, um sich zu vielerlei Unrecht zu äußern. Rio
Reiser darf man in dem Zusammenhang natürlich nicht vergessen, dem
gebührt die Vorreiterrolle durch seine Band Ton Steine Scherben.
Und wo äußern sie
sich heute? Wahrscheinlich sind sie einfach nur älter geworden, als Ausrede möchte ich das trotzdem nicht gelten lassen, bis auf Rio
leben ja alle noch und sind weiterhin im vollen Einsatz, was Konzerte
und Alben betrifft. Eventuell haben sie auf den Scheiß einfach
keinen Bock mehr? Den habe ich auch nicht, trotzdem schreib ich nun
diesen Text, denn es ist mir eine Herzensangelegenheit, sich
insbesondere klar gegen die Höcke´s, Trump´s und Le Pen´s zu
stellen.
Mit (sic!) tun das
die Broilers. Ich selbst habe die seit Santa Murte (2011) richtig auf
dem Schirm. Mit dem Nachfolger Noir (2014) kamen dann die großen
Hymnen auch für die großen Festivals, die sie auf (sic!) in Keine
Hymnen heute, auch gleich wieder zu Grabe tragen. Feine Selbstironie!
Die Abrechnung und
zugleich der politisch wichtigste Song ist der Opener Nur ein Land.
Bitteres Manifest und auch Keine Hymnen heute sind aber nicht weniger
politisch und klare Statements in dunklen Zeiten.
Apropos Zeiten. Um
voran zu gehen, muss man sich manchmal erinnern. Im zweiten Drittel
der CD wird sich erinnert und gipfelt in Ihr da oben, fast eine
Ballade für die vielen Künstler, die 2016 alle gegangen sind. Das
waren wirklich sehr viele wichtige Künstler und da tut es mich
wundern, das erst jetzt eine Band einen Song drüber macht.
Unsere Tapes leitet
eine Art Rückbesinnung ein. Insgesamt fällt (sic!) gradliniger und
straighter aus. So wie ich es in der Einleitung schreibe, voll auf
die Eingeweide wenn die es brauchen. Bezogen auf den politischen Song
aus deutschen Landen ist das Album ein Volltreffer und ob der Kurs
der kompromisslosen Härte so fortgesetzt werden muss, kann ich nicht
beantworten. Bezogen auf Rechts, Nazigeschwurbel und sonstigen Dreck
hilft nur die volle Härte, der Überzeugung bin ich schon länger.
Ach ja, eine
Bewertung in Form von Punkten spare ich mir. Ich mag es laut, ich mag
Punk, ich mag klare Ansagen, alles das trifft hier zu. Damit ist bewertungstechnisch alles gesagt, bzw. als Fanboy eine Wertung? Why?
Macht einfach keinen Sinn…..und das bei einem Sinn stiftenden
Album!
Gruß Stephan
Kommentare
Kommentar veröffentlichen